Eigentlich gehöre ich nicht zu den prominenten Persönlichkeiten aus Hamburg und Umgebung, mit denen man ganz selbstverständlich auf der Gästeliste für den Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts rechnet. Und doch durfte ich gestern dabei sein, als rund 900 wichtige Menschen aus Politik, Kultur und Gesellschaft sich im Atlantic Hotel reihum die Hände schüttelten und sich ein frohes neues Jahr wünschten.Wer zum Leserbeirat gehört, wird auch zum Empfang eingeladen
Meine Einladung zu diesem illustren Event verdanke ich der Tatsache, dass ich dem Leserbeirat der Regionalausgabe für den Kreis Pinneberg des Hamburger Abendblatts angehöre. Über seine Leserbeiräte sucht das Abendblatt den Austausch mit seinen Leserinnen und Lesern, es gibt einen großen Leserbeirat für die Zentralausgabe und kleinere für die jeweiligen Regionalausgaben der Regionen Pinneberg, Stormarn, Norderstedt, Harburg-Stadt und Harburg-Land.
Zwischenbilanz: Gründungstreffen mit Gruppenfoto
Irgendwann in 2016 war in unserem Regionalteil eine kleine Notiz zu lesen gewesen, dass auch für die Region Pinneberg ein Leserbeirat gegründet werden soll. Wer Interesse an einer Mitarbeit habe, möge sich melden. Ich schickte eine kurze Mail, in der ich mich als Journalistin, Bloggerin und ehrenamtliche Flüchtlingshelferin vorstellte und wurde prompt in die Gründungsrunde aufgenommen. Bei unserem ersten Treffen ging es zunächst ums Kennenlernen und – ganz wichtig – um ein Gruppenfoto, mit dem die Gründung des Leserbeirats offiziell dokumentiert wurde. Am zweiten Treffen, das etwa ein Jahr später stattfand, konnte ich leider nicht teilnehmen. Als besonders zeitintensives Engagement kann ich meine Arbeit im Leserbeirat also bislang nicht bezeichnen.
Wildfremde Menschen schütteln reihum Hände
Doch für die Aufnahme in die Gästeliste zum Neujahrsempfang schien das nicht entscheidend zu sein. Ich erhielt eine feierliche Einladung auf edlem Papier, schlüpfte in ein schickes Kleidchen und wurde bei Fingerfood sowie erstaunlichen Mengen Sekt und Wein Zeuge, wie Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider im schicken Festsaal des Atlantic-Hotels die dichtgedrängte Menge begrüßte und einen augenzwinkernden Rückblick auf das Hamburger Jahr 2017 zum besten gab. Nach einer Weile legte sich auch mein Erstaunen darüber, dass einem bei diesem Neujahrsempfang permanent wildfremde Menschen die Hand schütteln und ein frohes neues Jahr wünschen, ohne sich vorzustellen oder auch nur ein ganz kleines bisschen Smalltalk zu suchen. Vielleicht gingen viele dieser Händeschüttler einfach davon aus, dass mir ihre Namen aus Funk und Fernsehen geläufig sind, sodass sie sich mir nicht eigens vorstellen müssen. Leider habe ich vermutlich nicht nur ein schlechtes Namens-, sondern auch ein unzuverlässiges Gesichtsgedächtnis und erkannte nicht allzu viele Prominente.
Ein paar prominente Gesichter erkannte ich dann aber doch
Durch mein Blickfeld huschten zum Beispiel der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, der FDP-Mann Wolfgang Kubicki, Köllnflocken-Chef Christian von Boetticher, der Elmshorner Bürgermeister Volker Hatje und seine Barmstedter Amtskollegin Heike Döpke, die Hamburger Stadtentwicklungssenatorin Dorothea Stapelfeldt, der Abendblatt Kolumnis Hajo Schumacher (unter Läufern besser als Achim Achilles bekannt), die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz, die stellvertretende Hamburger Bürgermeisterin Katharina Fegebank und den Hamburger CDU-Fraktionsvorsitzenden André Trepoll.
Wer sonst noch zugegen war, konnte ich in einem aufwändig produzierten Heftchen nachlesen, das an alle Gäste verteilt wurde. Auch in der heutigen Ausgabe des Abendblatts war die umfangreiche Gästeliste zu finden – der Neujahrsempfang war das allbeherrschende Thema und füllte etliche Doppelseiten mit Bildern und O-Tönen zum Weltgeschehen bzw. dem aktuellen Stand der Sondierungsverhandlungen und der wichtigen Frage, ob Hamburg nun eine Weltstadt ist oder doch lieber nur Tor zur Welt.
Endlich konnte ich mich über das Digitalabo beschweren!
Was beim Neujahrsempfang für mich aber viel wesentlicher war als der kurze Ausflug in die Welt der Wichtigen und Mächtigen, war die Tatsache, dass ich endlich einmal meine Beschwerden zum Digitalabo des Hamburger Abendblatts losgeworden bin. Denn wenn man das Digitalabo gern wie ich in der Reader-Version auf dem Tablet liest, dann fühlt man sich schnell wie ein Abonnent zweiter Klasse. Denn häufig bekommt man in der Reader-Ansicht nur die Entwurf-Versionen anstelle finaler Artikel präsentiert. Da hängen mitten im Satz noch Formulierungsbausteine, die nach dem Umstellen eines Satzes eigentlich weggelöscht werden müssten, oder es gibt Kraut und Rüben bei Groß- und Kleinschreibung oder Satzzeichen. Es ist ja nicht so, als würde ich solche Fassungen nicht kennen: Auch ich überarbeite einen Text zum Teil mehrfach, bevor ich ihn bei meinen Kunden abgebe. Aber ich lese ihn vor der Abgabe auch noch einmal durch, damit mir möglichst wenige solcher peinlichen Fehler durch die Lappen gehen.
Generve beim Frühstück: Technische Flaws in der Reader-Ansicht
Auf meinem Blog „Elmshorn für Anfänger“ hatte ich schon einmal ausführlich und inklusive etlicher Screenshots über all die technischen Fehler berichtet, die mir beim Lesen auffallen. Sie reichen von eigenartig geschnittenen Bildern über falsche Stilvorlagen und unredigierte Entwurfversionen bis hin zu verwirrenden Bildunterschriften, in denen sich der Foto-Credit nahtlos an den Text reiht. Als pflichtbewusste Leserbeirätin hatte ich den Link natürlich gleich an meine Ansprechpartner in der Regionalredaktion in Pinneberg gemailt, die meine Kritikpunkte an „die Onliner“ aus der Zentralredaktion weiterleiten wollten. Doch eine inhaltliche Reaktion auf meine Kritik hatte ich nie erhalten.
Probleme sind bekannt – man hofft auf’s nächste Software-Update
Beim gestrigen Neujahrsempfang gab es dann aber kein Entrinnen mehr. Es gelang mir, den stellvertretenden Chefredakteur Berndt Röttger in ein gar nicht sooo kurzes Gespräch über die technischen Flaws der Reader-Darstellung zu verwickeln. Und siehe da: Anders als mein Mann und ich bei diversen Gelegenheiten am Frühstückstisch diskutiert hatten, ist das Problem der Redaktion durchaus bekannt. Immerhin. Unbefriedigend ist die Situation trotzdem: Denn aus bislang unerfindlichen Gründen überträgt offenbar die extern zugekaufte Software, mit der die Digitalabos bedient werden, zum Teil ältere Textversionen in die Reader-Ansicht, selbst wenn diese im Redaktionssystem längst nicht mehr abrufbar sind. Mit den seltsamen Bildausschnitten in der Reader-Ansicht war Röttger ebenfalls unzufrieden. Er setzt seine Hoffnungen auf das nächste Software-Update. Da schließe ich mich ihm doch glatt einfach an – und bin seit gestern nun doch ganz zufrieden mit meinem Einsatz als Leserbeirätin des Hamburger Abendblatts.
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