12. Netzwerktag für Freie: Ich wär dann soweit für mehr mobiles und digitales Arbeiten!

Der Netzwerktag für Freie des DJV-Landesverbands Hamburg ist eine meiner Lieblings-Fortbildungsveranstaltungen, den ich deshalb beinahe jedes Jahr besuche. Er hat mit einem Tag eine überschaubare Länge (wichtig für eine Einzelkämpferin wie mich, für die ein Tag fernab des Schreibtischs natürlich auch Umsatzausfall bedeutet), ist für DJV-Mitglieder sehr kostengünstig und bietet neben der fachlichen Weiterbildung eine tolle Gelegenheit, mich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und zu vernetzen.

Neuland Mobile Reporting & digitales Storytelling

Beim gestrigen Netzwerktag fiel mir die Wahl der Workshops nicht sonderlich schwer. Bei Akquise und Verhandlungsstrategien sehe ich für mich aktuell keinen besonderen Nachhilfebedarf, und meine diversen WordPress-Blogs laufen bereits etliche Jahre routiniert vor sich hin. Anders beim Mobile Reporting und beim digitalen bzw. multimedialen Storytelling: Das ist beides noch echtes „Neuland“ für mich. Tatsächlich liegt mein Fokus bis dato ausschließlich auf dem Schreiben. Ich habe schon immer gern geschrieben, drücke mich am liebsten schriftlich aus und werde vermutlich immer ein besonderes Faible für diese Darstellungsform haben.

Ich brauche Hilfe beim Einschalten unseres Fernsehers

Doch auch an mir ist natürlich nicht vorbeigegangen, dass sich die Mediennutzung der Menschen verändert, vor allem hin zu immer mehr bewegten Bildern. Für einen Menschen wie mich, der mit sehr sparsamem Fernsehkonsum sozialisiert wurde, ist das ein bisschen befremdlich. Ich kann Fernsehen bis heute nicht allzu viel abgewinnen. Außer Nachrichtensendungen zieht mich im Grunde gar nichts vor den Bildschirm. Zudem ist es seit der Umstellung auf HDTV2 enorm schwierig geworden, unser Fernsehgerät überhaupt nur einzuschalten. Es braucht 3–4 verschiedene Fernbedienungen und eine ganz bestimmte Reihenfolge, in der dort einzelne Menütasten gedrückt werden müssen. Ein Prozedere, dass ich mir partout nicht merken kann, sodass ich zum Fernsehen immer meinen Mann brauche, der das Einschalten der Kiste beherrscht. Doch wenn er nicht zu Hause ist, komme ich gar nicht erst auf den Gedanken, den Fernseher einzuschalten und vermisse nichts.

Diagonal lesen, innehalten, nachhallen lassen, nachlesen

Auch online sind bewegte Bilder nicht meine bevorzugte Form der Mediennutzung. Im Gegenteil: Wenn mir irgendwo Nachrichten-Content angeboten wird, der sich nach einem Klick als Video entpuppt, verlasse ich die Seite meist entnervt wieder und suche nach einer Möglichkeit, den Inhalt irgendwo nachzulesen. Beim Lesen bestimme ich selbst, mit welcher Geschwindigkeit ich die Informationen aufnehme. Ich kann diagonal lesen, mich an Zwischenüberschriften entlanghangeln und den Inhalt grob scannen, bevor ich tiefer einsteige. Ich kann einzelne Passagen nachlesen, wenn ich sie noch nicht recht verstanden habe oder einen Satz in meinem Kopf nachhallen lassen möchte. Alles Dinge, die mit Bewegtbildern nur sehr eingeschränkt möglich sind.

Ich tummele mich da, wo es was zu lesen gibt

Meine Vorliebe für’s Lesen spiegelt sich auch in meiner Social Media-Nutzung: Ich tummele mich viel auf Facebook und folge diversen Blogs. Twitter weiß ich als sprachliche Herausforderung zu schätzen, weil mir das Spiel mit knappen und daher möglichst prägnanten Texten gefällt. Bei Instagram stört mich dann schon, dass ich (zumindest ohne Hilfskrücken in Form anderer Apps) nur über die Smartphone-Tastatur Text eingeben kann. Warum Nutzer beim Schreiben von Instagram derart ausgebremst werden, erschließt sich mir überhaupt nicht. An allerletzer Stelle steht bei mir – vermutlich wenig überraschend – Youtube, wo ich bislang weder Nutzerkonto noch favorisierte Kanäle habe und nur sehr sporadisch mal ein Filmchen anschaue.

Zum Glück bin ich nun geimpft gegen VVS

Mein Ziel beim gestrigen Netzwerktag war es also, meine latente Aversion gegenüber Video vielleicht ein kleines bisschen zu überwinden und mich an den Gedanken zu gewöhnen, möglicherweise auch mal das eine oder andere Video oder multimediale Stück zu produzieren. Es waren zwei spannende Workshops mit enorm viel Input: Erzählformen, Dramaturgie, technisches Equipment, Apps, „Vertical Video Syndrome“ (wer mit diesem Begriff bislang nichts anfangen kann, sollte hierzu bitte unbedingt dieses Video anschauen, auch wenn er oder sie vielleicht ebenfalls kein großer Video-Fan ist – ich für meinen Teil bin nun geimpft gegen VVS), typische Fehler, Vor- und Nachteile der verschiedenen Darstellungsformen… Die Workshops mit Jannis Frech (der seinerzeit beim Stern das Mobile Reporting mit aufgebaut hat und nun an der Uni Hamburg Journalistik und Kommunikationswissenschaften unterrichtet) haben großen Spaß gemacht.

Demnächst Blogbeiträge mit eingebetteten Videos?

Konkrete Einsatzmöglichkeiten sehe ich allerdings zumindest in meiner beruflichen Tätigkeit bislang nicht. Weder in den medizinischen Fachzeitschriften, noch in den Publikumsmedien, für die ich schreibe, ist Multimedia-Content derzeit ein Thema. Da gibt es als das höchste der Gefühle ein E-Paper, wenn überhaupt. Bleiben vorerst also nur  meine beiden Blogs „Elmshorn für Anfänger“ und „Süß, happy und fit“, wenn ich mich multimedial austoben möchte. Da ich diese beiden Blogs privat und ohne jegliche kommerziellen Interessen betreibe, darf der erforderliche Aufwand  natürlich nicht allzu groß sein. Doch vielleicht setze ich mich demnächst tatsächlich einmal auf den Hosenboden, besorge mir ein Handstativ, ein Mikro und eine Schnitt-App und produziere einfach mal ein kleines Youtube-Video über ein lokales Elmshorn-Thema oder aus meinem Diabetesalltag, das ich in einen Blogbeitrag einbette. Anschauen müssen es dann ja andere… 🙂

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